
"Der zweireihige Raglan, vorwiegend aus Fischgratstoffen mit Noppeneffekten, fängt jetzt an, als Wintermantel dem Ulster Konkurrenz zu machen. Er verlangt bei seinem weiten Schnitt um diese Jahreszeit natürlich einen Ringgürtel. Auch schräge Taschen sind für ihn jetzt zweckmäßig, sie dürfen aber nicht von dem Gürtel überschnitten werden, damit man sie bequem als Muffe benutzen kann.
Der Ulster mit Ringkragen unterscheidet sich von dem Revers-Ulster dadurch, daß sein oberstes sichtbares Knopfpaar höher liegt als üblich, denn der Abstand von ihm bis zu dem vom Kragen verdeckten Knopfpaar muß hier dem Zwischenraum bei den anderen Knopfpaaren genau entsprechen. Da dieser Manteltyp stets vier sichtbare Knopfpaare hat, endet die Knopfreihe tiefer als beim normalen Ulster.
Ulster und Paletot mit schrägen Taschen. Nach diesem neuen Tip bringt die Wintermode wirklich sehr praktische Modelle heraus. Denn die muffartigen taschen werden in der kalten Jahreszeit sicher als sehr praktisch empfunden werden. Ungewöhnlich wirken die neuen Taschen zunächst besonders bei den Mänteln im Paletotcharakter, da bei diesen bisher ja immer, wegen der steigenden Rever
s, eine seriöse Front Voraussetzung war. Aber auch hier überwiegt jetzt die praktische Seite. Überdies haben die Paletots dann meistens die zwanglose Form der "Guard coats", bei denen man wegen ihres obligativen Rückengurts die Steiltaschen nicht als stilwidrig ansieht. Während sonst die Knopfreihe beim Ulster wesentlich tiefer heruntergeht als beim Paletot, zeigt sich bei den schrägen Taschen für beide Mäntel ziemlich das gleiche Bild, denn sie endet hier beim Ulster in Höhe des Taschenendes, das beim Paletot ein klein wenig tiefer liegt als das Schlußknopfpaar."
(C) Herrenjournal 1952
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