Donnerstag, 22. Januar 2009

Über die vielbeschworene Zeitlosigkeit

Manch ein Nutzer mag sich die Frage stellen, ob es denn für die heutige Zeit mit ihrem gefühlt modernen Modeverständnis sinnvoll sein kann, Artikel und Bilder aus alten Herrenmode-Magazinen der 30er bis 50er Jahre zu zitieren und zu betrachten. Die Antwort kann nur sein: Es kommt auf die Fragestellung an.

Wer mehr Sicherheit im Umgang mit Farb- und Stoffkombinationen erlangen will, für den sind die alten Farbtafeln ein wunderbarer Lehrmeister; ebenso für denjenigen, dem die Sicherheit fehlt, sich für gewisse Anlässe passend zu kleiden. 
Auch wer die breite Palette an unterschiedlichen Fassons nicht kennt, sollte einen Blick riskieren. 
Allein: Ein wenig Abstraktionsvermögen muß vorhanden sein. Denn die Schnittmuster unterliegen immer einem gewissen Zeit-Geschmack; sie taten es vor 80 Jahren und sie tun es heute. Wer aber bereit ist, die gesamte Distanz zu betrachten und dabei zu abstrahieren, der kommt dem, was zeitlose Herrenbekleidung meint, schon sehr nahe. Wer dies für sich zu akzeptieren bereit ist, der wird auch aus der Vergangenheit lernen und sicherer in die Zukunft schreiten.


links: Esquire, Mitte der 30er Jahre, rechts: The Sartorialist, Januar 2009, (c) Scot Schuman

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