Sonntag, 13. September 2009

Feinheiten der Maßarbeit Alter Schule III: Der "Zwickel"


Auf dem Foto gezeigt ist ein Sakko aus Harris Tweed von Meisterschneider Adamer, Graz, aus dem Jahr 1989.
Auf dem Foto sieht man den Zwickel (=Abnäher) den man verdeckt unter dem Revers einlegt, wenn das Sakko oben sehr schmal sein soll, trotzdem aber genug Platz bieten soll zum Einstecken einer Brieftasche etc. . Oder auch dann, wenn man das Revers kurvig will und die Kassur, die Trennlinie zum Oberkragen, sehr hoch und steil sein soll. Auf diese Weise kann man Stoff "wegnehmen" ohne daß man das sieht und es entstehen trotz räumlicher Bequemlichkeit keine Falten, der Drape hält sich sehr in Grenzen.

Abnäher oder "Zwickel" (österr. Schneidersprache) ) sind ein probates Mittel , um Textilien den Rundungen des menschlichen Körpers anzupassen. Man findet solche Abnäher ja bespielsweise auch an Hosen im Gesäßbereich oder an den Frontteilen von Damenkostümen. Perfektionisten setzen mitunter - natürlich möglichst unauffällig - solche Abnäher, um eine bessere Musterpassung zu erreichen, besonders bei sehr auffälligen Karo- oder Streifmustern.

1 Kommentar:

  1. Es handelt sich bei dem abgebildeten Detail nicht um einen Zwickel sondern um einen Abnäher. ein Zwickel ist ein dreieckiges Stück Stoff, das in einen Schlitz eingesetzt wird um dem Stoff an einer bestimmten Stelle mehr Weite zu geben. Ein Abnäher hingegen entzieht dem Stoff Weite.

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